Beschreibung
Diese Spazierwanderung bietet sich ideal als Kurztour an bzw. nach einem angebrochenem Tag an und führt zum oberhalb des Kirnitzschtals gelegenen Aussichtsfelsen am Großstein. Während sich die allermeisten Wanderungen immer auf den südlichen Bereich des Kirnitzschtals konzentrieren, führt die Großsteinkanzel, wie die schöne Aussichtsstelle auch genannt wird, eher ein Schattendasein. Eigentlich völlig zu unrecht, denn sie erlaubt einen einzigartigen Rundblick über den hinteren Teil der Sächsischen Schweiz, wie schon der Pfarrer und Heimatforscher Wilhelm Leberecht Götzinger im 19. Jahrhundert wörtlich festgestellt hat. Durch ihre Abgeschiedenheit auf der nördlichen Seite des Kirnitzschtals lässt sie sich schlecht mit Tagestouren kombinieren. Deshalb spielt die Großsteinkanzel ihren Trumpf als Ziel einer Abend- bzw. Sonnenuntergangswanderung aus, vor allem, wenn die Neumannmühle oder aber die nahegelegene Felsenmühle als Wanderstützpunkt gewählt wurde.
Der Wanderweg mit der Wegmarkierung gelber Punkt beginnt an der Westseite der Neumannmühle und führt anfangs über Stufen aufwärts. Bereits nach rund Minuten erreichen wir die Ebene ("Die Folgen") oberhalb des Kirnitzschtals. Der Landschaftscharakter ändert sich schlagartig und wir befinden uns in einer saftigen Wiesenlandschaft. Kaum zu glauben, dass wir eben noch im wilden Kirnitzschtal waren. Wir wandern auf einem schmalen Wiesenpfad durch teilweise hohes Gras nordwärts, bis wir nach zehn Minuten nahe des unscheinbaren Vogelbergs wieder in den Wald eintauchen. Weitere zehn Minuten später verlassen wir das kleine Waldstück schon wieder und sind nun von größeren Feldern umgeben. Unmerklich überschreiten wir die so genannte Lausitzer Überschiebung, die geologische Granit-Sandstein-Grenze. Auf breitem Feldweg wandern wir weiter in nördliche Richtung, u. a. eine rechtsseitige Kuhweide passierend. Nach einer Viertelstunde stößt unser Weg am Wasserwerk auf einen anderen Feldweg (Wegmarkierung grüner Strich), auf den wir spitzwinkelig nach links bzw. in südliche/südwestliche Richtung abbiegen. An einer bald folgenden Weggabelung (direkter Weg zur Felsenmühle) halten wir uns rechts und wandern in Richtung Großstein weiter. Einen weiteren links abzweigenden Weg zur Felsenmühle ignorieren wir zunächst, können ihn uns aber schon einmal einprägen, denn auf dem Rückweg werden wir hier ins Kirnitzschtal absteigen. Wir setzen unseren Weg zunächst geradeaus fort. Schon nach wenigen Minuten erreichen wir die Felsen des Großsteins und können hier einen Rundweg machen, indem wir dem Pfad erst einmal geradeaus folgen. Verlaufen können wir uns hier eigentlich nicht. Einige schwach ausgeprägte Pfadspuren führen zu kleineren ungesicherten Felsplateaus mit Aussichtsmöglichkeiten westlich von der eigentlichen offiziellen und mit Geländern abgesicherten Großsteinkanzel. Diese erreichen wir dann mit wenigen Schritten und sind überrascht vom schönen Panorama. Südöstlich unterhalb im Tal lässt sich die Felsenmühle erblicken.
Nach der Aussicht wandern wir nordwärts zurück zu unserem uns bekannten Weg und biegen nun an bereits erwähnter Abzweigung (weiterhin grüner Strich) nach rechts in Richtung Kirnitzschtal/Felsenmühle ab. Im unteren Drittel des Abstiegs werden wir noch von einem idyllischen kleinen Bach begleitet (Heide-Flüßchen), bevor wir wenig später an der Felsenmühle ankommen. Wir passieren das Gasthaus und wechseln die Straßenseite, um zum breiten Forstweg in den "Kleinen Zschand" zu gelangen (rechts vom Sägewerk/Wm. grüner und roter Strich). Diesem folgen wir allerdings nur wenige Schritte (50 Meter) und biegen nach links auf den Flößersteig ab. Dieser führt uns nach einem kurzen steilen Aufstieg anfangs noch oberhalb des Sägewerks entlang, hinter diesem dann wieder absteigend und im weiteren Verlauf ohne nennenswerte Höhenunterschiede neben der Kirnitzsch entlang zurück zur Neumannmühle.