Beschreibung
Diese Wanderung ist der ideale Tipp für sommerliche heiße Tage, weil sie überwiegend schattig und nah an der idyllischen Kirnitzsch verläuft. Aber auch an Tagen, an denen die Aussichtsfelsen und Tafelberge der Sächsischen Schweiz keine gute Fernsicht bieten, schlägt die Stunde dieser Tour. Dabei geizt sie nicht mit Einkehrmöglichkeiten, um sich zu erfrischen. Ganze vier Mal haben wir hierzu in passenden Abständen voneinander die Gelegenheit.
Anschaulich wird entlang der Strecke anhand von kleinen Lehrtafeln über das historische Gewerbe der Flößerei informiert. Als der Holzbedarf rasant anstieg, begann im Kirnitzschtal etwa um 1580 die Flößerei und es mussten umfangreiche Waldbestände der Sächsischen Schweiz abgeholzt und die Baumstämme auf der Kirnitzsch aufwändig nach Bad Schandau geflößt werden. Wir können nur schwer erahnen, mit welchem körperlichen Einsatz die Arbeit auf damals noch unbequemen Steigen vonstatten ging. In den zahlreichen Sägemühlen entlang der Kirnitzsch wurden die Stämme für den Transport verarbeitet oder teilweise bis nach Ende des Zweiten Weltkriegs der Holzschliff praktiziert.
Heute stellt sich der Steig für uns weit weniger arbeitsreich dar, so dass wir die Bachlandschaft voll genießen und bei heißer Witterung an einigen Stellen sogar wunderbar die Füße im Wasser abkühlen können.
Wir folgen dem Verlauf der Kirnitzsch bis zur Rudolf-Sendig-Straße und laufen diese links entlang. Nach 200 Metern zweigt am Hotel Lindenhof rechts die Badallee ab. Wir laufen diese bis zum Ende des Hotelkomplexes und durchqueren den links befindlichen schönen Kurpark, vorbei am dortigen Brunnen, bis zur Promenade, die nun wieder parallel zur Kirnitzsch verläuft. Immer an dieser entlang passieren wir nach wenigen Minuten die Kurklinik. Am Parkplatz der Klinik müssen wir für ein kurzes Stück an der Kirnitzschtalstraße entlang laufen. Wir entdecken gegenüber der rechts abzweigenden Straße "Ostrauer Berg" den dort beginnenden Waldweg, dem wir immer parallel zur Kirnitzschtalstraße bis zur Ostrauer Mühle folgen. Am Zeltplatz der Ostrauer Mühle führt der Flößersteig hinab zur Straße, so dass wir diese und die gegenüber befindliche Brücke über die Kirnitzsch überqueren und den Weg am Gelände der Ostrauer Mühle vorbei fortsetzen. Der Flößersteig ist fortan immer ausgeschildert. Hinter dem Mühlengelände erfolgt auch der erste Hinweis, dass der Flößersteig "schwierig" ist. Diesen Hinweis sollten wir ernst nehmen, denn es ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Der Wegabschnitt zwischen der Ostrauer Mühle und dem Forsthaus ist an steilen und felsigen bzw. verwurzelten Stellen versichert. Der Granit ist vor allem bei Nässe sehr glatt, weshalb die Kettenversicherungen bzw. Handläufe ihre Berechtigung haben; vor allem, weil das Gelände teilweise recht steil zur Kirnitzsch abfällt.
Ab dem Forsthaus wird der Steig sanfter. Nur noch an einer Stelle geht es ziemlich dicht am steilen Abgrund entlang, jedoch ist diese Stelle unschwierig zu passieren. Schmale Pfade wechseln sich von nun an mit Wegen ab, größtenteils unmittelbar neben der Kirnitzsch verlaufend. Kurz vor dem Beuthenfall kann eine harmlose Steilstufe mit Hilfe von zwei Metallbügeln im Fels ebenfalls ohne größere Schwierigkeiten überwunden werden.
Zwischen dem Beuthenfall und dem Lichtenhainer Wasserfall führt der Flößersteig auf einer Strecke von etwa 700 Metern an der Kirnitzschtalstraße entlang. Ein Seitenstreifen ist zwar breit genug, um darauf zu laufen, jedoch sollten wir die dicht neben uns befindlichen Straßenbahngleise im Auge behalten und uns auch mal umschauen, ob sich eine Straßenbahn von hinten annähert, abgesehen natürlich vom normalen Kfz.-Verkehr, der dort vorbeiführt. Hinter der Gaststätte am Lichtenhainer Wasserfall bzw. am Parkplatz überqueren wir die kleine Kirnitzsch-Brücke und setzen unseren Weg wieder auf einem Pfad fort. Wir müssen nach gut 100 Metern nur aufpassen, weil unser Steig an der Weggabelung links abwärts führt (hinunter zur Kirnitzsch). Lediglich kurz hinter der Lichtenhainer Mühle trennen wir uns einmal für wenige hundert Meter von der Kirnitzsch, indem wir den nördlichen Ausläufer des Hausbergs mit kaum merkbaren Höhenunterschieden überschreiten.
Landschaftlich schön führt uns der Pfad nun wassernah weiter bis zur Neumannmühle, dem Endpunkt der Wanderung. Der Weiterweg bis zur nahen Buschmühle verliefe wieder direkt an der Straße, so dass die Tour hier getrost beendet werden kann.